Jup, es ist jetzt einen ganzen Monat (und ein
bisschen) her, dass ich das letzte Mal deutschen Boden unter den Füßen hatte.
Und weil dieser Post auf keinen Fall einer dieser
Brechreiz erregenden „Erster Monat“-Posts sein soll, habe ich mir gedacht, ich
schreibe über ein paar Sachen, die ich bisher noch nicht erzählt habe und
Sachen, die mir in diesem einem Monat aufgefallen sind, die hier anders sind
als in der Heimat.
Jup, a whole
month (and a little bit) passed since I left Germany and as I really don’t want
this to be a post that makes you wanna throw up I decided to write about a few
things that I didn’t tell you about yet and things that I noticed are different
from Germany.
Gefühlsduselei
Ja, ein bisschen was muss sein. Sollte euch beim Lesen
trotzdem schlecht werden, dürft ihr diesen Paragraph überspringen ;)
Obwohl ich erst einen Monat hier bin, fühlt es sich
schon deutlich länger an, so, als wäre ich schon immer hier gewesen. Ehrlich
gesagt hat es sich schon vom zweiten Tag an wie Wochen angefühlt.
Ich fühle mich hier echt willkommen und komme mit
allen einfach super gut klar. Sandra und ich verstehen uns unheimlich gut und
wir haben total viel gemeinsam. (Bis auf das Lauftempo. Sie gehört zu diesen
Menschen die beim Laufen einschlafen. Daran müssen wir noch arbeiten :D)
Mawkishness
Yes, there
has to be a little bit of it. If you start feeling queasy while reading anyway
you are allowed to skip this paragraph ;)
Even if I
have been here for only one month it feels far longer almost like I have been
here for ever. To be honest it already felt like weeks on my second day.
I am feeling
really welcome and get along with everyone very well. Sandra and I get along
wonderfully and have a lot in common. (Apart from the walking speed. She is one
of these persons who fall asleep while walking. That is something we still have
to work on.)
Olive
Challenge
Nein, das ist nicht der neuste Schrei auf Facebook
(und wird es auch nie sein).
An einem meiner ersten Tage gab es Oliven zum
Abendessen und es hat sich herausgestellt, dass weder Stacey, noch Sandra, noch
ich Oliven mögen.
Dave erzählte dann, dass wenn man an fünf Tagen
hintereinander eine Olive ist und sie dann am sechsten Tag immer noch nicht
mag, Oliven dann auch nie mögen wird. Ich weiß nicht warum wir nachgegeben
haben, jedenfalls haben Sandra und ich uns breitquatschen lassen die Challenge
zu machen. And guess what? Es hat
natürlich nicht funktioniert -.-
Olive
Challenge
No, that is
not the new big thing on Facebook (and will never be).
On one of my
first Days we had olives for dinner and it turned out that neither Stacey, nor
Sandra, nor me like olives. Dave then told us that if you eat olives for five
days in a row and still don’t like them on the sixth day will never like
olives. I don’t know why we gave in, we agreed to take the challenge anyway. And guess what? Of course it didn’t work -.-
Essen
Abendessen in England ist in der Regel ziemlich früh,
so gegen 5 Uhr und für Sunday Roast sogar noch früher. Bei mir gibt es jeden
Tag gekochtes Essen und in der Regel schmeckt es auch gut. Vielleicht ist das
in anderen Familien anders, bei mir hat sich das Vorurteil über die
schreckliche Englische Küche jedenfalls nicht bestätigt. Andererseits gibt es
wirklich fast jeden Tag Kartoffeln. Da wäre also was dran.
Food
Dinner in
England normally takes place pretty early, approximately at 5 o’clock and for
Sunday roast even earlier. I get cooked meals every day and most of the time it
tastes good. That may be different in other families but the prejudice about
the horrible English kitchen didn’t turn out to be true for me. On the other
hand we really eat potatoes almost every day. So there really is a grain of
truth in this.
Verkehr
Öhm ja, die Britten haben Linksverkehr. Nichts Neues.
Ich denke trotzdem jedes Mal wenn ich über die Straße will, dass ich gleich
sterben werde.
Traffic
Ahm jo, the
brits drive on the left side of the road. That is not really new. I think I
will die every second if I want to cross the road anyway.
Tee trinken
Wenn wir am Abend alle zusammen im Wohnzimmer sitzen,
fragt Stacey mindestens einmal, manchmal auch zweimal, wer eine Tasse Tee haben
will und dann schlürfen wir alle unseren Tee und tunken Kekse. Himmlisch. Ich hole mir jetzt mal ne Tasse…
Trinking tea
When we are
all siting together in the living room in the evening Stacey askes at least
once, sometimes twice who wants a cup of tea and then we are all drinking our tea
and eating cookies. Wonderfull. I’m gonna go and make a cup now…
Schule
Am Anfang vom Schuljahr hat die Direktorin in ihrer
Rede erzählt, dass von uns erwartet wird, jede Woche für jedes einzelne Fach
mindestens drei Stunden zu lernen. Und ich so: jaaaa, klar doch, habe ja auch
sonst nix zu tun. *hust* Es hat sich herausgestellt, dass ich wirklich für
jedes Fach mindestens drei Stunden pro Woche lerne. Eher mehr. Und das nicht,
weil ich krampfhaft alles auswendig lerne, was wir in der Schule so machen.
Vielmehr nehmen die Hausaufgaben Ewigkeiten in Anspruch. Also wirklich
Ewigkeiten.
Außerdem ist mein kleiner Gastbruder diesen Sommer in
die Schule gekommen. Man bedenke: er ist Ende August 5 geworden. Trotzdem kann
er schon stockend lesen. Und das ist nicht nur in meiner Familie so. Wie sich
in Sociology herausgestellt hat, wird hier von den Eltern erwartet, dass sie
ihren vierjährigen Kindern lesen beibringen.
School
At the
beginning of the year the principal told us in her speech that she expects us
to spend three hours per week per subject studying. And I was like: yeaaah,
sure, I don’t have anything else to do *cough* It turned out that I really
spend at least three hours per week on every subject. And that is not because I
try to learn everything we do at the lessons by role, it is more that the
homework takes eternities to do. And I really mean eternities.
Furthermore
my little host brother is in his first year of school now. You have to keep in
mind that he just turned 5 in August. Never the less he can already read
stagnantly. And it is not only my family where it is like this. It turned out
in Sociology that society expects parents to teach their four-year-olds to
read.
Bus fahren und Queuing
Wenn man dem Busfahrer hier mitteilen will, dass er
doch bitte nicht direkt an einem vorbei donnern soll, dann hält man hier den
Arm raus. So als wäre der Arm eine Schranke. Ich habe noch nie in meinem Leben
den Arm rausgehalten um Bus zu fahren, in Deutschland hat es immer gereicht
Augenkontakt mit dem Busfahrer aufzunehmen. Naja.
Queuing ist einfach das britisch-englische Wort für
Schlange stehen. Wenn man also nicht als einzige in den Bus will stellt man
sich ganz brav in die Schlange und wartet. Ohne zu drängeln. Ich muss an dieser
Stelle erwähnen, dass die Sitzplätze auch für alle reichen.
Anekdote: An einem Morgen habe ich wohl übersehen,
dass vor dem Bus eine Schlange ist und als ich grade einsteigen wollte hat mich
ein alter Mann angesprochen. Er faselte dann etwas von wegen er habe den Arm
rausgehalten und deswegen steigt auch niemand vor ihm ein. Er hat noch mehr
erzählt, aber ich weiß nicht was, auch weil ich mich am Anfang nicht wirklich
angesprochen gefühlt habe. Ups. Aber das war vermutlich das, was man einen
britischen Anschiss nennt. Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Bus driving
and queuing
If you want
to tell the bus driver not to just drive past you, you hold your arm out. Just
like the arm would be a bar or something. I never hold out my arm to stop a bus
before in my entire life, in Germany it was always enough to just stare at the
bus driver. Hm.
Queuing is
simply the british-english word for waiting in line. So if you are not the only
person who wants to go onto the bus then you queue paitiently. Without pushing
and shoving. It has to be mentioned at this point that there are enough seats.
Anecdote: One
day I apparently didn’t see a queue and when I was just about to enter the bus
a man started to speak to me. He drivelled something about him holding out his
arm and nobody entering the bus before him. He said more but I don’t remember.
Mostly because I didn’t realise that he was actually talking to me. Ups. But
this was what you can call a british reprimand, I guess. And that brings me to the next point.
Höflichkeit
Die Leute hier sind einfach alle unheimlich höflich.
Und man sagt am laufenden Band sorry und thanks. Als wirklich für alles
Mögliche; wenn man nachgeschenkt bekommt, wenn man nach dem nachschenken noch
einen winzigen Schluck mehr bekommt, wenn man jemandem auf den Fuß tritt, wenn
einem jemand auf den Fuß tritt. Ihr wisst, worauf ich hinauswill :)
Politeness
The people
over here are simply incredibly polite. And you say sorry and thanks the whole
time. And for simply everything; if you get your glass topped up, if you get
your glass topped up another tiny bit, if you step on someones foot, if someone
steps on your foot. You know what I am trying to tell you :)
So, das war
also mein „Erster Monat“-Post. Unter Garantie habe ich irgendwas
vergessen, aber das sind die Dinge die mir so in der letzten Woche aufgefallen
sind während ich besonders drauf geachtet habe.
Ich hoffe, es hat euch gefallen :)
So this was
my „first month“-post. I guarantee that I forgot something, but these are the
things I noticed in the past week when I especially paid attention to
differences.
I hope you
liked it :)
Weiter so, du kleiner Schluri ;)
AntwortenLöschenMach ich, du kleiner Schlawiner ;)
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