Auf diesem Blog könnt ihr mein Auslandsjahr in England verfolgen.

3. September 2014

1. Tag in Gastfamilie


Ich denke ich beginne diesen Post mit ein paar generellen Dingen über mein neues Zuhause.
Meine Gasteltern führen ein Guesthouse. Sie wohnen mit ihren drei Kindern (1, 3 und 5 Jahre alt) im Erdgeschoss. In den beiden darüber liegenden Stockwerken können Gäste untergebracht werden. Sandra und ich teilen uns eines dieser Zimmer. Das Zimmer ist relativ groß, allerdings haben wir nur einen winzigen Schrank, sodass wir diese Woche noch aus dem Koffer leben. Das angrenzende Bad ist typisch britisch: ungefähr 3m² groß und mit Teppichboden. In der Hinsicht wurde ich vorgewarnt, aber es scheint was dran zu sein: Briten lieben Teppiche. Wir essen Frühstück in unserer eigenen Küche, die wir zwar mit allen anderen Gästen im Haus teilen, aber trotzdem eigentlich für uns allein haben.

Ich hatte mir für den Tag einen Wecker gestellt, ich habe ihn allerdings verschlafen (und er macht sich nicht gerade dezent bemerkbar), also wachte ich erst auf, als Sandra irgendwann an meinem Bett stand und anmerkte, dass es jetzt vielleicht doch Zeit wäre aufzustehen. Nach dem Frühstück sind wir in die Wohnung unserer Gastfamilie gegangen. David erzählte mir da, dass es laut Regeln vorgeschrieben war eine englische Handynummer zu haben. Er hatte auch schon SIM-Karten für uns, aber weder mein noch Sandras Handy akzeptierte die Karten. Das liegt daran, erklärte er uns, dass wenn man die Handys zu einem Vertrag dazu bekommt das Handy auf diesen Anbieter festgestellt wird, es also SIM-Karten von anderen Anbietern nicht akzeptiert.

Da es in Newport, der größten Stadt auf der Insel wo auch meine Schule ist, einen Handyfutzi gibt, der diese Sperre entfernen kann, wurde Kathy wieder herzitiert um uns zu fahren. Dort angekommen gingen wir zuerst zum Busbahnhof um unsere Busfahrkarten zu kaufen. Die Karten gelten für drei Monate und sind ziemlich teuer, aber man kann mit ihnen auf der gesamten Insel so viel herumfahren wir man will. Danach gingen wir zu besagtem Handyfutzi. Für Sandras Handy hätte das Entsperren ein kleines Vermögen gekostet, also hat sie es gelassen. Bei mir war das Entsperren aber noch einigermaßen bezahlbar, also ließ ich es ihm da und er teilte uns mit, dass wir ungefähr zwei Stunden später wiederkommen sollten. Kathy verabschiedete sich und wir waren in einer komplett fremden Stadt auf uns allein gestellt. Nachdem ich ihr unsere neue Schule gezeigt hatte und wir in einem Café Lunch gegessen hatten (sehr lecker) gingen wir zu Poundland. Das ist ein  Laden in dem alles ausnahmslos exakt einen Pfund kostet und ich deckte mich dort mit Shampoo, Duschgel und Conditioner ein.
Als die zwei Stunden dann fast um waren holten wir mein Handy ab und gingen dann noch in einen Kiosk, damit ich meine neue Prepaid-SIM-Karte aufladen konnte. Danach funktioniert mein Handy zum Glück und wir fuhren mit unseren neuen Busfahrkarten zurück nach Hause.

Als wir unbeschadet und stolz es geschafft zu haben wieder die Wohnung unserer Gastfamilie betraten waren auch das erste Mal seit meiner Ankunft alle drei Kinder da und wach und ich wurde von ihnen der Reihe nach umarmt (die Zwerge sind so süß <3). Nachdem wir zu Abend gegessen hatten saßen wir alle im Wohnzimmer, David, Sandra und ich mit dem Laptop auf dem Schoß und nebenbei haben sich alle noch unterhalten. Ich habe meine Mails die sich im letzten Monat so angesammelt hatten beantwortet und angefangen den Post über meine Anreise zu schreiben. Nicht leicht, vernünftige deutsche Sätze zu bilden, wenn von allen Seiten auf Englisch auf dich eingeredet wird. Schließlich haben Sandra und ich uns dann auf unser Zimmer verzogen und ich habe den Post fertig geschrieben um ihn noch vorm schlafen gehen online zu stellen.

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